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Veranstaltung: Eine andere Gesellschaft ist möglich

Eine andere Gesellschaft ist möglich - Einladung zum öffentlichen Mitdenken

Bericht zum KAB-Workshop vom 26. Mai 2018 in Trier, Tuchfabrik

„Eine runde Veranstaltung!“, „Vielen Dank für diesen anregenden Workshop!“, „Ich habe sehr viele Inspirationen und die Hoffnung mitgenommen, doch etwas verändern zu können“.
Mit diesen und vielen ähnlichen Rückmeldungen verabschiedeten sich die Teilnehmenden des gesellschaftspolitischen Workshops, der am 26.05.2018 in der Tufa in Trier stattfand.

Der KAB-Workshop war eingebettet in das Veranstaltungskonzept von „Lebenswert Arbeit“, das vom Bistum Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx am 5. Mai eine ganze Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen anbietet.

Ausgehend von den vier thematischen Teil-Workshops „Chancen in unserer Gesellschaft“, „Konsum in unserer Gesellschaft“, „Sonntagsschutz in unserer Gesellschaft“ und „Das Wirtschaftssystem in unserer Gesellschaft“ wurden Thesen entwickelt, die in einer abschließenden Runde mit fachkundigen und prominenten Impulsgebern diskutiert wurden.

Unter der routinierten Moderation des Journalisten Marcelo Peerenboom brachten Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ, (Kath. Akademie Rhein-Neckar, Ludwigshafen), Prof. Dr. Uwe Jirjahn (Universität Trier) und Dr. Christian Z. Schmitz (IG Metall Trier) ihre Sichtweisen zu den in Teilworkshops diskutierten Themen ein, die mit den Nachfragen und kritischen Anregungen des Auditoriums interaktiv verknüpft wurden.

Aus der Politik diskutierten die beiden Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer (Bündnis90/Die Grünen) und Andreas Steier (CDU) mit.

Hans-Joachim Eitz, Geschäftsführer der Werbeagentur „Propeller“, brachte die entsprechenden unternehmerischen Perspektiven in die Diskussion ein.

Am Ende der Veranstaltung konnten folgende kapitalismuskritische Aspekte festgehalten werden:

Prof. Uwe Jirjahn führte aus, dass zunächst festzustellen ist, dass es verschiedene „Kapitalismen“ gibt. Durch kooperative Betriebsführungen könne zudem verstärkt über die Beteiligung der Arbeitnehmer*innen am Eigentum an den Produktionsmitteln nachgedacht werden.
Prof. Hengsbach SJ konstatierte, dass es einen Wachstumsverzicht in einer kapitalistischen Wirtschaft nicht geben kann, weil Wachstum im bestehenden Wirtschaftssystem - mit dem Ziel der dauernden Vermehrung des Kapitals und der Wertschöpfung - bereits angelegt sei. Weiter führte er aus, dass die Produzenten die Wirtschaft bestimmen und nicht die Konsumenten. Daraus folgert Hengsbach als notwendigen Veränderungsschritt, dass die Kapitaleigner als kleine Minderheit der Bevölkerung nicht allein die Wertschöpfungsdeterminanten bestimmen dürften und deshalb die Öffentlichkeit mehr mitbestimmen sollte. Ziel ist somit die Demokratisierung der Wirtschaft.
Dr. Christian Schmitz führte aus, dass in der Gesellschaft verstärkt diskutiert werden muss, in welchen Bereichen investiert werden soll. Er nennt dies „Demokratische Investitionssteuerung“. Als Begründung führt er an, dass es gilt, einen ruinösen Wettbewerb durch Lohndumping, auch zwischen Staaten, zu verhindern.

Interessanterweise decken sich die grundlegenden Forderungen der Impulsgeber, die doch aus unterschiedlichen Bereichen ihre Perspektive eingebracht haben.

Es waren sich alle einig, dass die Veranstaltung ein guter Extrakt für eine hierauf aufbauende Folgeveranstaltung ist, die sich mit konkreten Umsetzungsideen beschäftigen wird.

Zum Vormerken sei an dieser Stelle noch kurz auf eine weitere Veranstaltung hingewiesen, die die KAB ebenfalls im Rahmen des Karl Marx-Jubiläums veranstaltet:
"Frau Kapital und Dr. Marx“
Musiktheater von und mit Christof Herzog
Sonntag 7.10.2018 von 19:00 - 22:00 Uhr
Kulturzentrum Tuchfabrik, Trier (Kleiner Saal)
Eintritt 8 €

Weitere Informationen zu diesen Folgeveranstaltungen finden sich zur gegebenen Zeit dann auf der KAB-Internetpräsenz.

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