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Grundeinkommen

25.09.2020 - Start der Europäischen Bürgerinitiative für ein Grundeinkommen

Am 25. September startet die Europäische Bürgerinitiative für ein Grundeinkommen, die die Kommission Grundeinkommen der KAB im Erzbistum Köln gemeinsam mit vielen anderen Organisationen unterstützt.

Auf der Homepage - https://www.ebi-grundeinkommen.de/https://www.ebi-grundeinkommen.de/ - ist die KAB mit einem Statement des Bundesvorsitzenden Andreas Luttmer Bensmann vertreten. Hier gibt es alle Informationen zur Bürgerinitiative.

Das Garantierte Grundeinkommen

„Der Mensch muss Träger, Schöpfer und das Ziel aller gesellschaftlichen Einrichtungen sein“

(Mater et magistra, 1961)

Erwerbsarbeit als sinnstiftendes und gesellschaftlich integrierendes Element verliert dann seine zentrale Bedeutung, wenn das Versprechen der Teilhabe durch Arbeit für große Bevölkerungsteile nicht mehr eingelöst werden kann. Wenn das Ziel der Vollbeschäftigung zum Mythos und die lückenlose Vollzeitbeschäftigung bis zum Renteneintritt zum Ausnahmetatbestand wird, ist es an der Zeit, Arbeit und soziale Sicherung grundlegend neu zu denken, denn andernfalls droht eine dauerhafte Spaltung der Gesellschaft.

Mit der Sozialenzyklika Laborem exercens (LE) wurde durch Papst Johannes Paul II. erstmals Arbeit in einem umfassenden Sinne verstanden und behandelt.

„Hier geht es um jede Arbeit, die der Mensch verrichtet, unabhängig von ihrer Art und den Umständen; gemeint ist jedes menschliche Tun, das man unter der reichen Vielfalt der Tätigkeiten, deren der Mensch fähig ist und zu denen ihn seine Natur, sein Menschsein, disponiert, als Arbeit anerkennen kann und muss.“ LE Segen

Mit der Vision der Tätigkeitsgesellschaft und dem Instrument eines Garantierten Grundeinkommens beschreibt die KAB eine Alternative zur derzeitigen Verfasstheit der Arbeitsgesellschaft. Ein Kernanliegen der Tätigkeitsgesellschaft ist die Überwindung der Vereinseitigung auf Erwerbsarbeit gegenüber anderen menschlichen Tätigkeiten und Handlungsfeldern. Da bislang selbst das System der sozialen Sicherung fast ausschließlich auf Erwerbsarbeit als Zugangsvoraussetzung und Indikator zum Bezug sozialer Leistungen beruht, bedarf es einer Integration und deutlicher Aufwertung derjenigen menschlichen Tätigkeiten, die jenseits der Erwerbsarbeit liegen (Sorgearbeit, Eigenarbeit und gemeinwesenbezogene Arbeit).

Mit der Gleichwertigkeit aller Formen menschlicher Tätigkeit werden die Menschen selbst entscheiden können, wie sie ihre Gewichte innerhalb der Triade der Arbeit verteilen. Der Natur des Menschen entspricht es, dass sich diese Schwerpunktsetzungen je nach Lebenssituation (Arbeit, Familie, Bildungszeiträume etc.) verändern können.

Zeitsouveränität und Vereinbarkeit, also die flexible und selbstbestimmte Aufteilung der Lebenszeit und somit die Möglichkeit zur Entwicklung von integrierten Lebens- und Arbeitsentwürfen, muss jedoch auf eine belastbare Grundlage gestellt werden.

Positive Vision

Mit dem Modell des Garantierten Grundeinkommens wird der Krise der Arbeit eine positive Vision entgegen gesetzt, die den Herausforderungen nicht mit einem ständigen „Weniger“, sondern einem „Mehr“ an Solidarität, individueller Freiheit und Selbstbestimmung begegnet.

Durch das Garantierte Grundeinkommen erhält jede Bürgerin, jeder Bürger einen individuellen gesetzlichen Anspruch auf eine bedingungslose und menschenwürdige Existenzsicherung durch das Gemeinwesen. Das Grundeinkommen ist ein Menschenrecht.

 

Die Kriterien des Garantierten Grundeinkommens sind für die KAB Deutschlands:

  • universell: Rechtsanspruch für jede Bürgerin und jeden Bürger, unabhängig von Einkommen, Vermögen und Lebensweise.

  • personenbezogen: individueller Anspruch ab dem Tag der Geburt, eigenständige Existenzsicherung für jede Frau, jeden Mann, jedes Kind, keine gegenseitige Anrechnung im Rahmen von Bedarfsgemeinschaften.

  • existenzsichernd: Garantie des soziokulturellen Existenzminimums, d.h. dem sozialen und kulturellem Standard entsprechende Lebensführung, die eine gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme gewährleistet.

  • voraussetzungslos: bedingungslos, keine Kontrolle, keine Zwangsmaßnahmen, positives Menschenbild.

 

 

Literatur zum Grundeinkommen

  • Blöcher, Matthias / Welter, Ralf: Mit Grundeinkommen zur Tätigkeitsgesellschaft. In: Blaschke, Ronald; Rätz, Werner (Hg.) (2013): Teil der Lösung, Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Zürich 2013, ISBN 978-3-85869-564-2

  • Blöcher, Matthias: Grundeinkommen. In: Sinnvoll Leben - Arbeits- und Lesebuch der KAB, Köln 2013, ISBN 978-3-944427-03-4

  • Kleines ABC des bedingungslosen Grundeinkommens. Netzwerk Grundeinkommen (Hrsg.), 2. aktualisierte Neuauflage, Neu-Ulm 2012. ISBN 978-3-930830-30-48

  • Umfangreiche Übersicht der Literatur in deutscher Sprache - www.grundeinkommen.de/die-idee/literatur

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Aktuelle Nachrichten und Links zum Thema Bedingungsloses Grundeinkommen 

Eine interaktive Dokumentation über das Bedingungslose Grundeinkommen

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