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Agenda-Kino: Todschick

Der Dokumentarfilm "Todschick" beleuchtet das Thema der weltweiten Herstellung von Kleidung, die trotz der Einführung diverser Siegel weiterhin größtenteils weder sauber noch fair erfolgt. Eingeladen hatte das Agenda-Kino, dem u. a. KAB, Kolping und Lokale Agenda 21 Trier angehören, in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz e. V. Im Anschluss an den Film wurde ein Filmgespräch angeboten.

Trotz des ungewohnten Formats und des guten Wetters, war die Teilnahme mit 37 Personen ziemlich gut. Zum Einstieg begrüßte Gi Reiff, Koordinatorin des Agenda-Kinos bei der Lokalen Agenda 21 Trier, und stellte die Beteiligten im Podium kurz vor. Neben den Paten waren beteiligt: Inge Altemeier (Regisseurin des Films), Achim Trautmann (Fachpromotor für öko-soziale Beschaffung) und Alfred Staudt (Vorsitzender der KAB im Saarland und ehemaliger ver.di-Landesbezirksleiter Saar). Die Gewerkschafterin und Aktivistin Kalpona Akter aus Bangladesch konnte aufgrund von örtlichen Ausgangssperren leider nicht teilnehmen. Inge Altemeier konnte dank eines Telefonats aber zum aktuellen Stand berichten.

Der knapp einstündige Film gibt einen Einblick in die Hintergründe der Fast Fashion. Seit vielen Jahren versprechen uns die Modefirmen saubere und faire Produktionsbedingungen. Sind das nur leere Versprechungen? Und wie sind die Zusammenhänge? Auch wenn sich in unserer in weiten Teilen globalisierten Welt Handlungen auf viele Menschen in unterschiedlichen Ländern auswirken, so tragen doch oft die Verursacher*innen nicht die Verantwortung für ihr Handeln. Inge Altemeier und Reinhard Hornung drehen in maroden Fabriken, in denen H&M und KIK produzieren lassen, sprechen mit Arbeiter*innen und Fabrikbesitzern darüber, was die Mode-Konzerne unternehmen, um die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen zu beenden. Und sie begleiten die Rechtsanwältin Marie Laur Guislan bei der Beweisaufnahme im Fall des französischen Konzerns AUCHAN nach Bangladesch, denn in den Trümmern des Rana Plaza Gebäudes wurden auch Markenzeichen von AUCHAN gefunden. Das Rana Plaza ist das Gebäude in Bangladesch, in dem am 24. April 2013 mindestens 1.134 Menschen zu Tode kamen als das Haus, in dem sich mehrere Textilfabriken befanden, in sich zussammenfiel.

Im Anschluss an den Film stellten sich die Paten etwas ausführlicher mit ihrem Bezug zum Film und zur Thematik vor. Das Nachgespräch drehte sich in weiten Teilen darum, wie Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und faire Verteilung von Verantwortung befördert werden können. Dabei spielt zum Beispiel das Lieferkettengesetz eine große Rolle. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der aktuelle Gesetzentwurf der Bundesregierung allerdings noch viel zu wünschen übrig lässt.
Für die Teilnehmenden gab es einige Tipps, wo sie Informationen zu den vielen Siegeln finden, die es mittlerweile gibt.
Zum Abschluss stellte die Runde fest, wie schwierig grundsätzliche Veränderungen sind. Gerade darum sei es wichtig, an diesen Themen dran zu bleiben. Jede*r kann etwas tun durch bewussteren Konsum, kritische Nachfragen und Druck auf die Politik.
Text: Julia Semmling, Kolpingwerk Trier  

Letztendlich stellt sich die Frage, ob es im kapitalistischen Wirtschaftssystem überhaupt Möglichkeiten gibt, in der Modeproduktion die Arbeitsbedingungen z.B. in Bangladesch so zu ändern, dass die Menschen dort gefahrlos arbeiten und existenzsichernd leben können. So lange die „Fast Fashion“ Produktion nur zur Profitmaximierung geschieht und nicht das Ziel verfolgt, für alle Menschen ausreichende und nachhaltige Produkte herzustellen, ist diese Frage notwendig.
Frage: Ruth Mareien de Bueno, KAB Trier

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