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On the road again

Die KAB Sankt Matthias Neuwied, die sich mit der Betriebsseelsorge verbunden weiß, war auch am Pfingstsonntag wieder unterwegs.

Hundert Tüten gefüllt mit Obst, einem Softdrink und einem Feuerzeug wurde LKW-Fahrer*innen überreicht.

Man wollte den Fahrern etwas Anerkennung zeigen und die lange Zeit auf den Park- und Autohöfen in unserer Region etwas verkürzen durch diese unerwartete Unterbrechung. Hier der Bericht als pdf-Dokument.

On the road again - Passend zu Pfingsten mit Feuer und etwas Gesundem.

Die KAB Sankt Matthias Neuwied, die sich mit der Betriebsseelsorge verbunden weiß, war auch am Pfingstsonntag wieder unterwegs und überreichte hundert mit Obst, einem Softdrink und einem Feuerzeug gefüllte Tüten.

Man wollte den Fahrern etwas Anerkennung zeigen und die lange Zeit auf den Park- und Autohöfen in unserer Region etwas verkürzen durch diese unerwartete Unterbrechung.

Trotz schwülen Wetters und Niederschlag kam es zu bewegenden Begegnungen und Einblicken in den grauen, oft unmenschlichen Alltag. Die meisten Fahrer waren offen und freuten sich. Meistens kamen sie aus der Ukraine und Weißrussland, während ihre Fahrzeuge allerdings in Ländern der europäischen Union angemeldet sind.

Nur einer berichtete uns, dass er wenigstens alle 14 Tage mal nach Hause komme, für alle anderen die wir trafen nur ein Traum. Die einzige Verbindung nach Hause das Telefon, vor allem für Menschen, die Verwandte in den Kriegsgebieten haben, eine einzige bedrückende Situation.

Dazu kommt eine Bezahlung oft als Leistungslohn, der nur dazu ermuntert, die Regeln zu übertreten. Kein Zeitlohn, sondern 13 Cent pro Kilometer, wie uns einer der Fahrer freimütig berichtet. Wenn er über die Runden kommen will, muss er mit den Zeiten, in denen er Ladetätigkeiten verrichtet, mehr als 300 Stunden im Monat arbeiten.

Den europäischen Mindestlohn kennt er schon, doch wenn er ihn durchsetzen wollte, wäre er seinen Job los. Zeigt er sich selbst an, bekommt er obendrauf auch noch eine Strafe. So sind die Fahrer moderne Sklaven, am unteren Rand der Gesellschaft. Und auch auf den Rastplätzen dementsprechend behandelt.

Mit ihrem Lohn ist es ihnen nicht möglich, die komfortableren Autohöfe anzufahren, oder wie vom Gesetz gefordert, ihre Ruhezeit im Hotel und nicht in der Kabine zu verbringen. Dusche: Fehlanzeige, sie sind schon froh, wenn sie Zugang zu einer Toilette haben. Oft hundert Menschen müssen sich diese teilen.

Können Sie sich das vorstellen? Wir denken es gibt nur eine Möglichkeit, die Situation zu ändern: wenn die Auftraggeber mit ins Boot genommen werden.

So trafen wir viele, die für Amazon Prime unterwegs waren. Der Firmenparkplatz gesperrt, ist es ihnen egal von wem und wie ihre Transporte durchgeführt werden. Es ist der knallharte Wettbewerb, in dem es nur um Kosten nicht um die Menschlichkeit geht.

Pfingsten lädt uns alle ein, wie die Jünger damals, die Hand immer wieder in die Wunden der Zeit zu legen und Sprachrohr derer zu sein, die hilflos und sprachlos sind.

Pfingsten ist doch der Moment, in dem die Jünger ihre Resignation überwunden haben, Trauer in die Kraft der Zuversicht sich gewandelt hat, weil sie angezündet vom Geist dazu befreit worden sind. Aber nicht nur sie, auch uns will dieser Geist immer wieder aufs Neue ermutigen, hinaus zu gehen in die Welt, denn sie ist der wahre Ort der Kirche.

So sind wir als KAB mit Christus auf den Straßen dieser Welt unterwegs, denn auch diese sind Orte von Kirche.

Wir wollen an dieser Stelle auch unseren Sponsoren danken, die uns großzügig mit Obst und Softgetränken unterstützt haben, aber nicht namentlich erwähnt werden wollen.

Text und Fotos: Michael und Monika Hommer

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